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Warum sind PIM-Systeme notwendig?

In den letzten 10 bis 15 Jahren hat sich das Verhalten der Konsumenten sehr stark verändert. Sich online über Produkte zu informieren oder dort einzukaufen, ist längst Normalität geworden. Und die Entwicklung schreitet immer weiter und immer schneller fort. Vor wenigen Jahren noch musste man für den Einkauf im Onlineshop den PC im Arbeitszimmer starten. Heute tippt man sich per Tablet bequem auf dem Sofa durch das Produktangebot.

Was Kunden sich heute wünschen:

Seamless Customer Experience

Doch für die Kunden von heute spielt es keine Rolle, über welchen Kanal sie auf die Angebote eines Unternehmens zugreifen. Sie erwarten ein Einkaufs- und Informationserlebnis, das über die Mediengrenzen hinweg konsistent ist: die gleichen Abbildungen im Online-Shop wie im Katalog. Die gleichen Argumente im Prospekt wie im Ladengeschäft. Eben ein „nahtloses“ Kundenerlebnis ohne Widersprüche.

Zwei Drittel rechercheren online, bevor sie lokal kaufen.
78% kaufen Produkte und Services (auch) online ein.

Auswirkungen auf Unternehmen

Vor zehn Jahren war man als Hersteller oder Händler auf der Höhe der Zeit, wenn man einen Multichannel-Vertrieb hatte. Getrennte Supply Chains und Verwaltungsapparate für die Ladenlokale auf der einen und den Onlineshop auf der anderen zu haben, kann sinnvoll sein, solange der Online-Shop nur einen verschwindend kleinen Anteil am Umsatz ausmacht. Doch diese Gewichtungen verschieben sich. Endkunden denken nicht in „Kanälen“; sie kaufen da, wo es für sie gerade am bequemsten ist. Und sie möchten überall den gleichen hohen Standard und das gleiche Einkaufserlebnis, was Produktinformation angeht. Das wirkt sich auf alle internen Prozesse aus, die Warenwirtschaft, Lieferketten, Bestellprozesse, Kundenbindungsprogramme.

Kunden erwarten Zeitgleichheit

Ein Produkt sollte online und offline zeitgleich erscheinen, nicht mit langem Verzug, weil die Informationen erst noch in den Shop eingepflegt werden müssen.
Das stellt ganz neue Anforderungen an die Datenhaltung der Unternehmen:
Die Schlüsseldaten der Produkte müssen über alle Prozesse und alle Systeme des Unternehmens hinweg konsistent sein und gepflegt werden – zentralisiert und medienneutral. Denn ansonsten multipliziert jeder neu hinzukommende Vertriebskanal den Aufwand.

Laut einer Studie der Aberdeen Group hatten 2012 erst 33% der Retailer ein PIM-System im Einsatz. 47% planten aber bereits die Einführung

Ein PIM-System sichert die Wettbewerbsfähigkeit

Wer ein Sortiment von fünf Produkten herstellt oder vertreibt, der kann es sich leisten, auf ein PIM-System zu verzichten. Der Zeitaufwand für die Pflege der Produktdaten fällt kaum ins Gewicht: Produktabbildungen in verschiedenen Größen und Datenformaten sind rasch erstellt, die nötigen Informationen rund um das Produkt können aus verstreut abgelegten Dateien leicht zusammengesucht werden.

Doch je größer das Sortiment, je umfangreicher die Datenbasis, je zahlreicher die zu bestückenden Medien und Kanäle und je kürzer die Lebenszyklen sowohl der Produkte als auch der Kataloge und sonstigen Werbemedien, um so mehr Ressourcen binden diese herkömmlichen Arbeitsprozesse. Ganz zu schweigen von der Fehlerträchtigkeit beim manuellen Handling großer Datenmengen.

Selbst wenn Produktinformationen zentral verwaltet werden, ist nicht immer gewährleistet, dass die nötigen Schnittstellen zur Warenwirtschaft oder dem Customer Management einwandfrei gegeben sind, so dass sich häufig Reibungsverluste ergeben.

Um konkret zu beziffern, welche Kosten Unternehmen unnötigerweise erzeugen, wenn sie auf ein professionelles Produktinformationsmanagement verzichten, führten Analysten wie AMR Research und A.T. Kearny mehrere Studien durch:

Unternehmen wenden jährlich im Schnitt 25 Minuten für die Datenpflege eines Produktes auf. Angenommen, ein Unternehmen führt 250.000 Produkte im Sortiment, könnte es über 2,6 Millionen Euro Kosten einsparen.
Bis die Informationen über ein neues Produkt auf allen Kanälen manuell ausgerollt sind, vergeht im Schnitt bis zu ein Monat.
Knapp ein Drittel der Daten in Katalogen ist fehlerhaft.

Die Bereinigung von Fehlern in Rechnungen kostet bis zu 350 Euro. Ein Wert der um so stärker ins Gewicht fällt, als rund 60% der gestellten Rechnungen kleinere oder größere Fehler enthalten.
Rund 3,5% des Verkaufserlöses – das entspricht ca. 35 Milliarden US-Dollar – geht unnötig verloren. Der Grund: ineffiziente Prozesse innerhalb der Supply Chain.

Schätzungen für das Jahr 2008 ergaben, dass Unternehmen im B2B-Bereich, die kein Produktinformationsmanagement-System einsetzen, über 1,8 Milliarden Euro unnötige Kosten produzierten.