Magazin

Print wird immer wichtiger

Print wird totgesagt
Lokalzeitungen sterben nach und nach aus. Die Auflagen vieler Magazine gehen Quartal für Quartal zurück. Das Smartphone ist zum ständigen Begleiter und für viele zur primären Informationsquelle geworden. Heißt das, Print stirbt früher oder später aus?

50 Prozent der Deutschen verwenden ein Smartphone, davon 63 Prozent täglich. Dabei zeigen die Zahlen im Jahresvergleich einen starken Aufwärtstrend: im Vorjahr waren es nur 40 Prozent.*
Der Trend sieht für Printmedien zwar insgesamt einen leichten Rückgang, vor allem aber eine starke Veränderung. Die Verzahnung mit den Online-Medien wird stärker werden, die Print-Inhalte werden stärker individualisiert bzw. auf bestimmte Zielgruppen zugeschnitten werden.**

Lange Zeit schien der Königsweg weg vom Print, hin zum digitalen Medium zu verlaufen. Kaum eine Print-Zeitschrift ohne Online-Ableger mit eigener Redaktion.

Doch inzwischen ist auch der umgekehrte Trend sichtbar:

Reine Online-Unternehmen
produzieren Print-Magazine oder Kataloge.

Beispiele dafür sind das „LoveMag“ des Online-Marktplatzes DaWanda oder der Katalog des Online-Händlers Zalando – beides im Ursprung reine Online-Businesses.

Unterschiedliches Nutzungsverhalten

Online-Medien haften eine gewisse Hektik und Schnelllebigkeit an. Online-Artikel werden häufig nicht komplett gelesen, sondern nur überflogen. Die Aufmerksamkeitsspanne ist gering.

Auch auf Papier wird nicht immer alles komplett gelesen. Doch die Nutzung findet häufig in einem entspannteren Setting statt, etwa am Wochenende oder nach Feierabend auf dem heimischen Sofa.** Entsprechend mehr Aufmerksamkeit widmen die Leser ihrer Lektüre.

Kundenmagazine bieten die Möglichkeit, Unterhaltung und komplexere Inhalte mit Substanz zu vermitteln und so die Kundenbeziehung zu pflegen.

Für Kataloge spricht die hohe Informationsdichte auf geringem Raum; sie werden aufbewahrt, laden zum Blättern ein und haben so langfristig eine hohe Wirksamkeit. Sie prägen sehr stark das Markenerlebnis in vielen Branchen.

Auch die wichtige Zielgruppe der Entscheider lässt sich über Printmedien gut erreichen: Sie lesen längere Texte lieber auf Papier. 60% der Befragten in der Leseranalyse Entscheidungsträger (LAE) gaben an, längere Texte lieber auf Papier als auf dem Bildschirm zu lesen.

Wer Information transportieren möchte, tut also gut daran, den Print-Kanal nicht zu vernachlässigen.

Quellnachweis:

* BVDW, Google, TNS: Faszination Mobile, Mai 2014
** IFH Köln / Axel Springer Media Impact 2013